
Ausflug der Erfurter Azubis in die Medienstadt Leipzig
Ende Juni machten wir Erfurter Azubis uns morgens mit dem Zug auf den Weg nach Leipzig. 40 Minuten später ging es vom Bahnhof direkt zu den Studios des Mitteldeutschen Rundfunks. Dort angekommen wurden wir herzlich von einem MDR-Mitarbeiter in Empfang genommen und nach einer kurzen Einführung ging die spannende Führung auch schon los!
Zuerst konnten wir einen kurzen Blick hinter die Kulissen der „Sachsenklinik“ erhaschen und erfuhren, dass nach einem 10-Stunden-Dreh längst noch keine ganze Folge im Kasten ist – sondern lediglich circa 10 Minuten. Wenn man bedenkt, dass eine Folge ungefähr 45 Minuten lang ist, ist das echt erstaunlich. Außerdem stellte unser Gästeführer verschiedene digitale Formate in der MDR-Mediathek vor und erklärte uns, wie wichtig es ist, die passenden Ausspielungskanäle den Zielgruppen anzupassen. Auch die wichtige Rolle, die der öffentlich-rechtliche Rundfunk in unserer Demokratie spielt, wurde uns nochmals verdeutlicht.
Anschließend ging es zum wahrscheinlich spannendsten Teil der ganzen Führung: Nämlich den Blick in die Fernsehstudios. In einem recht großen Studio wird unter anderem die bekannte Talk-Sendung „Riverboat“ als sogenanntes „Live-Tape“ aufgenommen. Also eine Live-Sendung, die aufgezeichnet wird und erst etwas später ausgestrahlt wird. Viele bekannte, internationale Gäste nahmen hier bereits Platz. In den kleineren Studios mit Greenscreen werden Nachrichten, das Wetter, Social-Media-Content sowie Sequenzen der Gebärdendolmetscher aufgenommen. In dem Studio, das wir zuletzt anschauen konnten, wird die Sendung „MDR um 4“ gedreht. Dieses ist ausgestattet mit einer Küche, Herd und allem, was noch zum Kochen benötigt wird. Abschließend aßen wir Mittag in der Kantine, bevor wir uns auf den Weg zum Deutschen Buch- und Schriftmuseum machten.
Im Museum angekommen bekamen wir ebenfalls eine spannende Führung durch die Ausstellung. Wir erfuhren, wie sich die deutsche Schrift und Kommunikation bis heute entwickelt hat und wie wichtig Bücher auch schon vor hunderten von Jahren für unsere Gesellschaft waren. Eine Buchdruckmaschine konnten wir so außerdem mal aus der Nähe betrachten. In einem weiteren Raum (der sonst für Besucher nicht zugänglich ist) befand sich eine Vielzahl an Maschinen, die früher bei der Buchherstellung und dem Druck verwendet wurden.
Direkt an das Museum angegliedert ist die Deutsche Nationalbibliothek, die alles, was seit 1913 in Deutschland oder im Ausland über Deutschland oder auf Deutsch veröffentlicht wird, sammelt. Egal ob es gedruckt, digital, in einem Verlag oder privat publiziert wird. Insgesamt umfasst der Bestand über 53,1 Millionen Bücher, Zeitungen und Zeitschriften, Noten und Musik, Karten und Archivalien. Jedes Buch, das in Deutschland mit mindestens 30 Auflagen verlegt wurde, wird hier in doppelter Ausführung archiviert. So wächst durch jede Veröffentlichung der Bestand stetig weiter. Durch die ehemalige Teilung von Deutschland gibt es in Frankfurt am Main noch einen zweiten Standort der Nationalbibliothek.
Nach sehr vielen interessanten Einblicken und viel Input hatten wir noch genügend Zeit, in der Leipziger Innenstadt zu bummeln, bevor wir abends wieder den Erfurter Hauptbahnhof erreichten.
Ein großer Dank geht an unsere Ausbilderin Claudia Sack und Azubine Lea, die uns diesen Tag mit ihrer Planung und Organisation erst ermöglicht haben!